Online-Broker 2023: Test von Konditionen, Angebot und Service

Online-Broker 2023: Test von Konditionen, Angebot und Service
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Im heutigen digitalen Zeitalter stellen Online-Broker eine immer beliebtere Möglichkeit dar, um eigenständig in Aktien, Fonds oder andere Finanzinstrumente zu investieren. In der Schweiz werben verschiedene Anbieter um die Gunst der Kund:innen. Bei welchem Online-Broker dabei das beste Gesamtpaket aus Konditionen, Angebot und Service zu finden ist, hat das unabhängige Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) nun wiederholt untersucht.

Folgende Online-Broker wurden in den Test eingeschlossen:

  • cash – banking by bank zweiplus
  • Credit Suisse
  • FlowBank
  • PostFinance
  • Raiffeisen
  • Saxo
  • Swissquote
  • UBS
  • Zürcher Kantonalbank (ZKB)

Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Online-Broker in den folgenden fünf Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:

  1. Konditionen: Wie viel kostet die Depotführung? Wie hoch sind die Gebühren beim Kauf von Wertpapieren an unterschiedlichen Börsenplätzen? Welche sonstigen Kosten fallen an? (40% des Gesamtwertes)
  2. Angebotsbreite: Welche Produkte können an welchen Börsenplätzen gehandelt werden? (10% des Gesamtwertes)
  3. Komfort: Welche Informationen und Trading-Möglichkeiten bieten Website und Software? (15% des Gesamtwertes)
  4. Transparenz: Sind die wichtigsten Kosten und Bedingungen klar ersichtlich? (15% des Gesamtwertes)
  5. Kundendienst: Wie gut ist der Online-Broker für Kund:innen erreichbar? Wurden die Testkund:innen freundlich und zuvorkommend behandelt? Ist die Beratung umfassend und kompetent? (20% des Gesamtwertes)

Die Leistungen in den Kategorien Konditionen, Angebotsbreite sowie Komfort und Transparenz wurden durch Expert:innen analysiert. Der Kundendienst wurde durch qualifizierte und verdeckte Tester:innen bewertet. Dabei wurde jeder Online-Broker 5-mal telefonisch getestet.

Konditionen: Grosse Unterschiede hinsichtlich Depotführungsgebühren und Courtagen

Beim Wertpapierhandel können grundsätzlich zwei Arten von Gebühren anfallen: Ein meist pauschaler Betrag für die Führung des Depots sowie Gebühren für die Ausführung einer Order, die pro Kauf oder Verkauf abgerechnet werden. Für Anleger:innen, die nur wenige Positionen im Depot haben und diese lange halten, ist es wichtig, vor allem auf die Depotführungsgebühren zu achten.

Beim Vergleich von zwei Depots mit inländischen Aktienbeständen zeigten sich grosse Unterschiede. Die Depotgebühren für ein Depot mit CHF 20‘000 Bestand schwankten zwischen CHF 40 (bei FlowBank) und CHF 100 bei cash – banking by bank zweiplus. Bei einem Depot mit grösserem Bestand von CHF 100’000 war das Sparpotential dementsprechend grösser – mit Preisspannen zwischen CHF 90 (PostFinance) und CHF 350 (Credit Suisse und UBS).

Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Wahl eines Brokers sind die Courtagen, die pro Transaktion anfallen. Diese unterschieden sich im Test zum Teil erheblich: Beispielsweise fielen für eine Aktienorder im Wert von CHF 5’000 an der SIX Swiss Exchange bei FlowBank keine Courtagen an, während bei der Credit Suisse CHF 55 anfallen würden. Bei Käufen an ausländischen Börsenplätzen und mit höheren Volumina wurden diese Unterschiede noch ausgeprägter. So reichte die Orderprovision für ein Investment im Wert von CHF 5’000 an der New York Stock Exchange von rund CHF 7,50 bei FlowBank bis hin zu CHF 95 bei der Credit Suisse.

Neben den Courtagen für verschiedene Assets wurden in der Kategorie Konditionen zudem Gebühren für Zusatzleistungen wie Depotüberträge oder Realtimekurse, aber auch Möglichkeiten zur Vergünstigung der Depotgebühren bzw. Courtagen erfasst und bewertet.

In Summe über die Kriterien Depotführung, Courtagen und sonstige Kosten hinweg wies FlowBank die günstigsten Konditionen auf.

Angebotsbreite und Komfort

Während Aktien, ETFs und Obligationen über jeden Broker handelbar waren, taten sich Unterschiede bei weniger gängigen Anlageformen auf: Futures fanden sich bei sechs der neun untersuchten Online-Broker, CFDs jedoch nur bei drei der Online-Broker. Gleiches bei den Börsenplätzen: Den Zugang zu ausländischen Börsen in Deutschland, USA oder Kanada ermöglichten alle Broker, in Tokio oder Neuseeland/Australien beispielsweise liess sich über einen Anbieter nicht online handeln.

Mit einem vollumfassenden Angebot konnte im Test Swissquote punkten.

Fast alle Websites der Anbieter wurden als klar strukturiert bewertet, Finanznachrichten und aktuelle Börsenkurse komplettierten meist den Auftritt. Auch mit Apps konnten alle Online-Broker aufwarten. Demoportale zum Test der unterschiedlichen Funktionen boten immerhin sechs der neun Online-Broker. Die übrigen stellten teilweise zumindest Videotutorials zur Darstellung der Funktionen des Online-Bankings bzw. der Trading-Software zur Verfügung. Lokal installierbare Trading-Software fand sich bei zwei Anbietern. Den höchsten Komfort im Test bot Raiffeisen.

Online-Broker teilweise mit Optimierungspotential hinsichtlich der Transparenz

Bei der Darstellung von Kosten und Vertragsbedingungen liessen es einige Anbieter an Transparenz missen. Häufig mussten sich die Tester:innen erst eine Weile durchklicken, bevor sie ein Verzeichnis der wichtigsten Konditionen wie Depotführungsgebühren oder Courtagen fanden. Ein Online-Broker hatte das detaillierte Preis-/Leistungsverzeichnis gar nicht als downloadbares PDF auf der Seite verlinkt. Den transparentesten Auftritt attestierten die Tester:innen Swissquote, auf dessen Seite vor allem die sehr übersichtliche Auflistung der Preise und Konditionen zu überzeugen wusste.

Zufriedenstellender Kundendienst der Online-Broker

Beim selbstständigen Handel spielt der Kundendienst eine wichtige Rolle. Dieser wurde im Test mit Anfragen zu Themen wie beispielsweise Konditionen, Trading-Möglichkeiten und dem Depotwechsel auf die Probe gestellt. Der telefonische Kundendienst zeigte hinsichtlich der Erreichbarkeit teilweise Optimierungspotential. Zudem erhielten die Tester:innen nicht immer konkrete Antworten auf ihre Fragen. Wenn konkrete Antworten gegeben wurden, fielen diese jedoch immer korrekt aus. Zudem reagierten die Mitarbeiter:innen in den meisten Fällen freundlich auf die Anfragen.

Den Sieg in der Teilkategorie Kundendienst konnte sich cash – banking by bank zweiplus sichern.

FlowBank Testsieger der Gesamtstudie, gefolgt von cash – banking by bank zweiplus und Swissquote

FlowBank erfüllte die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurde Testsieger, gefolgt von cash – banking by bank zweiplus und Swissquote. FlowBank konnte mit den besten Konditionen überzeugen. cash – banking by bank zweiplus punktete als Zweitplatzierter mit dem besten Kundendienst und sehr guter Transparenz. Swissquote auf dem dritten Platz zeigte die beste Angebotsbreite sowie die höchste Transparenz.

Ergebnisse einzelne Teilkategorien

Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien des Tests finden Sie hier. Es werden jeweils die Top-3 Anbieter in der jeweiligen Testkategorie aufgezeigt.

Konditionen

  Anbieter Zielerreichung Info
1 FlowBank 96,3% 5,8 | Sehr Gut
2 PostFinance 79,7% 5,0 | Gut
3 Swissquote 79,3% 5,0 | Gut

Angebotsbreite

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Swissquote 100,0% 6,0 | Sehr Gut
2 Credit Suisse, UBS & ZKB 96,1% 5,8 | Sehr Gut

Komfort

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Raiffeisen 97,4% 5,9 | Sehr Gut
2 Saxo 97,0% 5,8 | Sehr Gut
3 ZKB 95,7% 5,8 | Sehr Gut

Transparenz

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Swissquote 100,0% 6,0 | Sehr Gut
2 cash - banking by bank zweiplus 96,3% 5,8 | Sehr Gut
3 PostFinance 95,1% 5,8 | Sehr Gut

Kundendienst

  Anbieter Zielerreichung Info
1 cash - banking by bank zweiplus 95,7% 5,8 | Sehr Gut
2 ZKB 81,8% 5,1 | Gut
3 Swissquote 68,4% 4,4 | Genügend