Ein Internetzugang ist aus der heutigen Zeit kaum noch wegzudenken – egal, ob zum Streamen von Filmen, Serien und Musik, für Online-Spiele oder für das Arbeiten von zu Hause aus. Doch wer den Anbieter wechseln möchte oder einen Neuanschluss braucht, hat die Wahl aus den Angeboten vieler Anbieter. Wie es um die Tarife und den Service von elf grossen Internetanbietern bestellt ist, hat das Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) nun genauer untersucht.

Folgende überregionale Internetanbieter wurden in den Test aufgenommen:

• green.ch
• iWay
• M-Budget
• Quickline
• Salt
• Sunrise
• Swisscom
• Teleboy
• UPC
• VTX
• Wingo

Die Test-Kriterien wurden in vier unterschiedlich gewichtete Kategorien untergliedert:

1. Tarife: Wie hoch sind die einmaligen und monatlichen Kosten der untersuchten Tarife? Wie gestalten sich die Tarifleistungen und die Vertragsbedingungen? (50% des Gesamtwertes)
2. Angebotsbreite: Wie gross ist die Auswahl an Internettarifen und Zusatzpaketen? (30% des Gesamtwertes)
3. Transparenz & Komfort: Sind die wichtigsten Kosten und Bedingungen klar ersichtlich? Wie komfortabel ist die Website? (10% des Gesamtwertes)
4. Telefon-Kundendienst: Welche Kontaktmöglichkeiten gibt es? Wurden die Testkunden freundlich und zuvorkommend behandelt sowie umfassend und kompetent beraten? (10% des Gesamtwertes)

Die Leistungen in den Kategorien Tarife, Angebotsbreite und Transparenz & Komfort wurden durch Experten analysiert. Der Telefon-Kundendienst wurde durch qualifizierte und verdeckte Tester bewertet. Dabei wurde der telefonische Kundendienst jedes Anbieters fünf Mal getestet.

Grosses Einsparpotential bei der Tarifwahl

In die Analyse der Tarifkosten wurde der jeweils günstigste Internettarif mit einer Bandbreite von 10, 30, 50, 100, 200, 500 und 1000 Mbit/s aufgenommen. Entsprechend der Angebotsbreite eines jeden Anbieters gingen somit maximal sieben Tarife in die Analyse zu einmaligen und monatlichen Kosten ein. Ebenfalls wurden die in den ausgewählten Tarifen enthaltenen Leistungen und die Vertragsbedingungen bewertet.

Insbesondere bei den Kosten zeigten sich starke Unterschiede. Beispiel: Ein Internettarif mit mindestens 50 Mbit/s, inklusive Router sowie anfallender weiterer Gebühren (z.B. Versandkosten, Bereitstellungsentgelt) und abzüglich etwaiger Boni kostete beim teuersten Anbieter bei einer zweijährigen Laufzeit effektiv 71,42 Franken pro Monat. iWay als günstigster Anbieter für diese Tarifstufe hingegen verlangte effektiv nur 32,5 Franken.

Im Durchschnitt können Verbraucher durch die Wahl des richtigen Anbieters Einsparpotentiale von 58% realisieren. Die im Mittel besten Tarife im Test fanden sich bei Salt, gefolgt von green.ch und iWay.

Positiv: Bei allen Anbietern war im Preis bereits ein Modem oder WLAN-Router inkludiert. Aber Achtung: Die angegebene Bandbreite ist nicht garantiert. Keiner der getesteten Anbieter legte sich auf eine garantierte Mindest-Datenrate fest.

Meist grosse Auswahl an Tarifen und Zusatzpaketen

In der Kategorie Angebotsbreite wurde erfasst, unter wie vielen verschiedenen Bandbreiten-Optionen der Kunde bei einem Anbieter wählen kann und welche Zusatz- und Kombinationspakete angeboten werden. So offerierten einige Anbieter als Ergänzung z.B. ein Sicherheitspaket mit Virenschutz, Firewall oder Kindersicherung. Die Möglichkeit einer Festnetz-Flatrate oder einer kombinierten Festnetz-Mobilfunk-Flatrate war ebenfalls weit verbreitet. Bei allen Anbietern umfasste das Angebotsspektrum auch noch ein TV-Paket.

In der Kategorie Angebotsbreite belegte iWay den ersten Platz mit Tarifen bis zu einer Bandbreite von 1000 MBit/s und einer Vielzahl an optionalen Zusatzleistungen, gefolgt von der Swisscom auf dem zweiten Platz und Quickline, Sunrise und UPC auf dem geteilten dritten Platz.

Kaum Beanstandungen hinsichtlich Transparenz & Komfort

Insgesamt wurden die Testanforderungen im Teilbereich Transparenz & Komfort von den meisten Anbietern gut erfüllt. Die Websites waren in der Regel übersichtlich gestaltet und gut strukturiert. Zudem fanden sich auf vielen Websites nützliche Zusatzdienstleistungen wie beispielsweise Speedtests oder Tarifvergleiche für zumindest einen Teil der angebotenen Tarife. Während die monatlichen Kosten meist einfach auffindbar waren, bestand teilweise ein Optimierungspotential hinsichtlich der Sichtbarkeit von einmaligen Kosten wie z.B. Versandkosten oder Bereitstellungsentgelten.

Das beste Ergebnis in der Kategorie Transparenz & Komfort erzielte iWay, gefolgt von VTX und UPC. 

Telefon-Kundendienst meist freundlich und kompetent

Schliesslich wurden noch Erreichbarkeit und Kompetenz des Telefon-Kundendienstes auf die Probe gestellt. Hierzu wurden die Kundendienstmitarbeiter mit Fragen zu Tarifauswahl, technischen Belangen oder Vertragsangelegenheiten konfrontiert.

Die Mitarbeiter der Telefon-Hotlines erwiesen sich in den meisten Fällen als ebenso freundlich wie kompetent – nur in Einzelfällen erhielten die Testkunden keine eindeutigen Antworten auf ihre Fragen. In den meisten Fällen waren die erhaltenen Antworten korrekt, hätten jedoch teilweise umfangreicher ausfallen können.

Den ersten Platz in der Kategorie Telefon-Kundendienst belegte M-Budget, gefolgt von Quickline und VTX.

Testsieger: iWay

iWay erfüllte die gesetzten Anforderungen am besten und konnte sich nicht zuletzt dank der besten Angebotsbreite und einem guten Ergebnis in der Kategorie Tarife den Gesamttestsieg sichern. Zweitplatzierter green.ch punktete mit guten Tarifen. Salt als Drittplatzierter erzielte das beste Ergebnis in der Kategorie Tarife.