Test von Todesfallversicherungen: Wer bietet die besten Tarife und den besten Service?
Wer seine Liebsten für den Fall der Fälle finanziell absichern möchte, dem bietet sich mit dem Abschluss einer Todesfallversicherung eine gute und (zumindest für Nichtraucher) gleichzeitig günstige Möglichkeit. Im Vergleich zur teuren klassischen Lebensversicherung besteht hier jedoch, wie der Name schon vermuten lässt, nur ein reiner Todesfallschutz. Das bedeutet, dass die Versicherungssumme nur an die Hinterbliebenen ausbezahlt wird, wenn dem Versicherungsnehmer etwas zustösst. Doch welche Todesfallversicherung bietet die besten Tarife? Wer überzeugt im Test zusätzlich durch Transparenz und einen guten Kundendienst? Diese Fragen hat das unabhängige Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) nun untersucht.
Die folgenden zehn Todesfallversicherer wurden in die Tests eingeschlossen:
- Allianz
- AXA
- Basler (baloise)
- Generali
- Groupe Mutuel
- Helvetia
- die Mobiliar
- SwissLife
- Vaudoise
- Zurich
Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Todesfallversicherer in den folgenden drei Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:
- Tarife: Welche Voraussetzungen und Vertragsbedingungen beinhalten die vorgeschlagenen Tarife und wie hoch ist die jährliche Prämie? (60% des Gesamtwertes)
- Transparenz & Komfort: Sind die wichtigsten Versicherungs- und Vertragsbedingungen klar ersichtlich? Wie komfortabel ist die Website zu nutzen? (20% des Gesamtwertes)
- Kundendienst: Welche Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es? Wurden die Testkunden freundlich und zuvorkommend behandelt sowie umfassend und kompetent beraten? (20% des Gesamtwertes)
Die Leistungen in den Kategorien Tarife und Transparenz & Komfort wurden durch Experten analysiert. Der Kundendienst wurde durch qualifizierte und verdeckte Tester bewertet. Dabei wurde jeder Anbieter 5-mal telefonisch getestet.
Ein Vergleich der Tarife kann sich durchaus lohnen
In der Kategorie Tarife zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Versicherern. Insgesamt wurden die Prämien anhand von fünf Beispielkunden mit unterschiedlichen persönlichen Daten, Lebensumständen, Berufen sowie Versicherungssummen und Laufzeiten betrachtet. Dabei kam es teilweise zu Beitragsunterschieden zwischen den Versicherern von mehr als 50%. Ein 32-jähriger KFZ-Mechaniker (Nichtraucher), der sich mit einer Summe von CHF 200.000 für eine Vertragslaufzeit von 15 Jahren in Säule 3b absichern wollte, musste dafür eine jährliche Prämie von rund CHF 207 bis CHF 363 an die jeweilige Versicherung zahlen. Besonders hoch fielen die Beiträge allerdings für Raucher aus. Der 40-jährige Jurist mit eben jenem Laster, der eine Absicherung in Höhe von CHF 300.000 für 25 Jahre in Säule 3a vornehmen wollte, würde jährliche Zahlprämien zwischen ca. CHF 963 und CHF 2.932 leisten müssen.
Auch bei den Versicherungsbedingungen ist Aufmerksamkeit geboten, wenn man ausser dem Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens, der bei Risikoversicherungen üblich ist, nicht noch zusätzliche Untersuchungen beim Arzt in Kauf nehmen möchte. Denn je nach Höhe der Versicherungssumme können weitere ärztliche Gutachten, Laborbefunde, ein EKG oder eine Ergometrie sowie weitere Tests (bspw. HIV-Test, Urintest, Nikotintest) vor dem Abschluss der Todesfallversicherung notwendig werden. Während bei einem der zehn Anbieter im Test solche zusätzlichen Untersuchungen erst ab einer Versicherungssumme über CHF 600.000 erforderlich waren, wurde dies von zwei anderen Versicherern bereits ab einer Versicherungssumme über CHF 250.000 eingefordert. Ein Pluspunkt bei den ärztlichen Untersuchungen: alle zehn getesteten Assekuranzen erstatten die Kosten, die für die zusätzlichen Untersuchungen entstehen.
Besonders positiv fiel zudem auf, dass alle betrachteten Risikolebensversicherer einen weltweiten Versicherungsschutz boten und fünf der zehn Versicherungen die Möglichkeit einer anlassbezogenen Nachversicherung offerierten. Das bedeutet, dass der Versicherungsnehmer zu bestimmten Ereignissen wie der Geburt eines Kindes oder der Aufnahme eines Darlehens die Versicherungssumme nachträglich erhöhen kann. Zudem gab es bei sieben der zehn Anbieter die Möglichkeit, eine nachträgliche Erhöhung der Versicherungssumme vorzunehmen, wenn eine bestimmte Anzahl an Versicherungsjahren abgelaufen war.
Die insgesamt besten Leistungen in der Kategorie Tarife zeigte die SwissLife. Auf dem zweiten Platz in der Kategorie Tarife landete Vaudoise. Den dritten Platz erreichte die Generali.
Benutzerfreundliche Gestaltung der Webauftritte, aber Transparenz hinsichtlich der Tarife und Versicherungsbedingungen noch ausbaufähig
Die Internetauftritte der Todesfallversicherer wurden im Allgemeinen als sehr übersichtlich und nutzerfreundlich bewertet. Klar strukturierte Hauptmenüs waren bei allen Anbietern zu finden und ermöglichten einen leichten Einstieg in das Thema Todesfallversicherung.
Wollte man sich allerdings näher über die bestehenden Tarife informieren, war es um die Informationsbereitschaft der Versicherer nicht mehr ganz so gut bestellt: Nur vier der zehn Assekuranzen stellten für den Bereich Todesfallversicherung einen Tarifrechner zur Verfügung und lediglich drei der getesteten Anbieter boten die Möglichkeit, eine unverbindliche Offerte anzufordern. Immerhin konnten bei sechs Versicherern die Tarifkonditionen auf der Website eingesehen bzw. heruntergeladen werden.
In puncto Transparenz und Komfort überzeugte vor allem der Webauftritt der Generali und erhielt die beste Bewertung im Test. Die Helvetia und die Zurich landeten auf den Plätzen zwei und drei in dieser Teilkategorie.
Kundendienst birgt Verbesserungspotenzial
Schliesslich wurde in der Kategorie Kundendienst noch die Erreichbarkeit sowie Freundlichkeit und Kompetenz des Kundendienstes getestet. Die gute Nachricht zuerst: alle Versicherer boten ihren Kunden sowohl eine Hotline als auch ein Kontaktformular oder eine E-Mail-Adresse, um Fragen zu klären. Jedoch war die Erreichbarkeit des Telefon-Supports definitiv noch ausbaufähig, da nur in knapp drei Viertel aller Fälle beim ersten Anrufversuch ein Mitarbeiter erreicht wurde. War der Kontakt zu einem Mitarbeiter hergestellt, erwies sich dieser zwar fast immer als freundlich, allerdings erhielten die Testanrufer nur in 90% der Fälle auch wirklich eine Antwort auf ihre gestellte Frage. Die erhaltenen Antworten waren dann zwar meistens korrekt, fielen in ungefähr einem Drittel der Fälle aber doch sehr knapp aus.
Am besten in der Kategorie Kundendienst schnitt die Generali ab, gefolgt von der SwissLife und der Mobiliar.
Generali Testsieger der Gesamtstudie, gefolgt von Vaudoise und der SwissLife
Die Generali erfüllte die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurde Testsieger, gefolgt von Vaudoise und der SwissLife. Die Generali überzeugte vor allem mit der besten Transparenz und dem höchsten Komfort bei der Websitenutzung sowie dem besten Kundendienst. Vaudoise punktete vor allem mit guten Tarifen und einem sehr guten Telefon-Kundendienst. Und die Drittplatzierte SwissLife zeigte die besten Leistungen im Bereich Tarife.
Ergebnisse einzelne Teilkategorien
Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien des Tests finden Sie hier. Es werden jeweils die Top-3 Anbieter in der jeweiligen Testkategorie aufgezeigt.
Tarife
Transparenz & Komfort
Kundendienst
Anbieter | Zielerreichung | Info | |
---|---|---|---|
1 | Generali | 92% | 5,6 | Sehr gut |
2 | SwissLife | 90% | 5,5 | Gut |
3 | die Mobiliar | 85% | 5,2 | Gut |