Todesfallversicherungen 2023: Absicherung der Hinterbliebenen für den Fall der Fälle

Todesfallversicherungen 2023: Absicherung der Hinterbliebenen für den Fall der Fälle
© stockphoto

Die Todesfallversicherung stellt einen wichtigen Bestandteil der persönlichen Finanzplanung dar und ist eine vergleichsweise günstige Möglichkeit, die finanzielle Sicherheit der Familie oder Angehörigen zu gewährleisten. Allerdings leistet diese Versicherung nur im Todesfall und gewährt somit einen reinen Ablebensschutz. Bei welchem Versicherer aktuell das beste Verhältnis von Prämie, Tarifkonditionen und Servicequalität zu finden ist, hat das Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) in einer aktuellen Studie untersucht.

Die folgenden acht Todesfallversicherer wurden in die Tests eingeschlossen:

  • Allianz
  • Baloise
  • die Mobiliar
  • Emmalife
  • Generali
  • Groupe Mutuel
  • Vaudoise
  • Zurich

Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Todesfallversicherer in den folgenden drei Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:

  1. Tarife: Welche Voraussetzungen und Vertragsbedingungen beinhalten die vorgeschlagenen Tarife und wie hoch ist die jährliche Prämie? (60% des Gesamtwertes)
  2. Transparenz & Komfort: Sind die wichtigsten Versicherungs- und Vertragsbedingungen klar ersichtlich? Wie komfortabel ist die Website zu nutzen? (20% des Gesamtwertes)
  3. Kundendienst: Welche Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es? Wurden die Testkund:innen freundlich und zuvorkommend behandelt sowie umfassend und kompetent beraten? (20% des Gesamtwertes)

Die Leistungen in den Kategorien Tarife und Transparenz & Komfort wurden durch Expert:innen analysiert. Der Kundendienst wurde durch qualifizierte und verdeckte Tester:innen bewertet. Dabei wurde jeder Anbieter 5-mal telefonisch getestet.

Hohe Einsparpotenziale durch Anbieterwechsel möglich

In der Kategorie Tarife zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Todesfallversicherungen. Insgesamt wurden die Prämien anhand von fünf Beispielkund:innen mit unterschiedlichen persönlichen Daten, Lebensumständen, Berufen sowie Versicherungssummen und Laufzeiten betrachtet. Dabei kam es teilweise zu Beitragsunterschieden zwischen den Versicherern von bis zu 70%. Ein 32-jähriger KFZ-Mechaniker (Nichtraucher), der sich mit einer Summe von CHF 200‘000 für eine Vertragslaufzeit von 15 Jahren in Säule 3b absichern wollte, musste dafür eine jährliche Prämie von rund CHF 208 bis CHF 334 an die jeweilige Versicherung zahlen. Besonders hoch fielen die Beiträge allerdings für Raucher aus. Der 39-jährige Jurist mit eben jenem Laster, der eine Absicherung in Höhe von CHF 300‘000 für 25 Jahre in Säule 3a vornehmen wollte, würde jährliche Zahlprämien zwischen ca. CHF 711 und CHF 2‘255 leisten müssen.

Auch bei den Versicherungsbedingungen ist Aufmerksamkeit geboten, wenn man ausser dem Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens, der bei Risikoversicherungen üblich ist, nicht noch zusätzliche Untersuchungen bei einem Arzt oder einer Ärztin in Kauf nehmen möchte. Denn je nach Höhe der Versicherungssumme können weitere ärztliche Untersuchungen und Gutachten vor dem Abschluss der Todesfallversicherung notwendig werden. Während bei einem der acht Anbieter im Test solche zusätzlichen Untersuchungen erst ab einer Versicherungssumme über CHF 700‘000 erforderlich waren, wurde dies bei einem anderen Versicherer bereits ab einer Versicherungssumme über CHF 400‘000 eingefordert. Ein Pluspunkt bei den ärztlichen Untersuchungen: alle acht getesteten Assekuranzen erstatten die Kosten, die für die zusätzlichen Untersuchungen entstehen.

Besonders positiv fiel zudem auf, dass alle betrachteten Risikolebensversicherer einen weltweiten Versicherungsschutz boten und vier der acht Todesfallversicherungen die Möglichkeit einer anlassbezogenen Nachversicherung offerierten. Das bedeutet, dass der Versicherungsnehmende zu bestimmten Ereignissen wie der Geburt eines Kindes oder dem Kauf einer selbstgenutzten Immobilie die Versicherungssumme nachträglich erhöhen kann.

Die insgesamt besten Leistungen in der Kategorie Tarife zeigte die Mobiliar. Auf dem zweiten Platz in der Kategorie Tarife landete die Generali. Den dritten Platz erreichte die Baloise.

Transparenz bei Prämien und detaillierten Versicherungsbedingungen noch ausbaufähig

Die Internetauftritte der Todesfallversicherungen wurden im Allgemeinen als sehr übersichtlich und nutzerfreundlich bewertet. Klar strukturierte Hauptmenüs waren bei allen Anbietern zu finden und ermöglichten einen leichten Einstieg in das Thema Todesfallversicherung.

Wollte man sich allerdings näher über die bestehenden Tarife informieren, war es um die Informationsbereitschaft der Versicherer nicht mehr ganz so gut bestellt: Fünf der acht Assekuranzen stellten für den Bereich Todesfallversicherung einen Tarifrechner zur Verfügung. Die detaillierten Tarifbedingungen konnten bei vier Todesfallversicherungen auf der Website eingesehen werden, ohne vorher persönliche Angaben machen zu müssen.

In puncto Transparenz und Komfort überzeugte vor allem der Webauftritt der Allianz und erhielt die beste Bewertung im Test. Die Zurich und die Vaudoise landeten auf den Plätzen zwei und drei in dieser Teilkategorie.

Erreichbarkeit & Ausführlichkeit von Antworten des Kundendienstes noch verbesserungswürdig

Schliesslich wurde in der Kategorie Kundendienst noch die Erreichbarkeit sowie Freundlichkeit und Kompetenz des Kundendienstes getestet. Die gute Nachricht zuerst: alle Todesfallversicherungen boten ihrer Kundschaft sowohl eine telefonische Hotline als auch ein Kontaktformular oder eine E-Mail-Adresse an, um Fragen zu klären. Jedoch war die Erreichbarkeit des Telefon-Supports definitiv noch ausbaufähig, da nur in 83% aller Fälle innerhalb von zwei Anrufversuchen ein/e Mitarbeiter:in erreicht werden konnte. War der Kontakt zu einem Mitarbeitenden hergestellt, erwies sich dieser zwar immer als freundlich, allerdings erhielten die Testanrufer:innen nur in 82% der Fälle auch wirklich eine konkrete Antwort auf ihre gestellte Frage. Die erhaltenen Antworten waren dann zwar immer korrekt, fielen aber in gut der Hälfte der Fälle nur sehr knapp und wenig ausführlich aus.

Am besten in der Kategorie Kundendienst schnitt die Generali ab, gefolgt von der Baloise und der Vaudoise.

Die Mobiliar Testsieger der Gesamtstudie, gefolgt von der Generali und der Baloise

Die Mobiliar erfüllte die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurde Testsieger, gefolgt von der Generali und der Baloise. Die Mobiliar überzeugte mit den besten Tarifen. Die Generali punktete vor allem mit dem besten Kundendienst und TOP-Leistungen bei den Tarifen. Die Drittplatzierte Baloise erzielte jeweils eine Top-Platzierung in den Bereichen Tarife und Kundendienst.

Ergebnisse einzelne Teilkategorien

Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien des Tests finden Sie hier. Es werden jeweils die Top-3 Anbieter in der jeweiligen Testkategorie aufgezeigt.

Tarife

  Anbieter Zielerreichung Info
1 die Mobiliar 90,1% 5,5 | Sehr gut
2 Generali 82,9% 5,1 | Gut
3 Baloise 82,6% 5,1 | Gut

Transparenz & Komfort

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Allianz 91,9% 5,6 | Sehr gut
2 Zurich 88,7% 5,4 | Gut
3 Vaudoise 87,1% 5,4 | Gut

Kundendienst

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Generali 82,0% 5,1 | Gut
2 Baloise 81,1% 5,1 | Gut
3 Vaudoise 80,8% 5,0 | Gut