Mit dem „Innovations-Award 2021/22“ hat das Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) nun bereits zum zweiten Mal die Schweizer Unternehmen ausgezeichnet, die sich durch besondere Innovationskraft hervorgetan haben.
Gegenstand der Studie waren in diesem Jahr nicht weniger als 1.784 eidgenössische Unternehmen, denen weltweit 7.941 Patente in den circa 130 Klassen des CPC-Patentsystems erteilt wurden. Am Ende der Untersuchungen stand eine Spitzengruppe von 209 Unternehmen, denen aufgrund ihrer besonderen Patent-Performance der „Innovations-Award 2021/22“ zugesprochen wurde.
Methodik
Die Ausweisung der Preisträger erfolgte in diesem Jahr erstmalig auf Branchen-Ebene. Methodisch wurde hierzu ein mehrstufiger Prozess vorangeschaltet. Zunächst wurde in bewährter Weise auf Basis des internationalen Patent-Klassifizierungssystems CPC (Cooperative Patent Classification) die Anzahl der Patente untersucht, die in der Schweiz ansässigen Unternehmen im Zeitraum 1-12/2020 erteilt wurden. Untersuchungsebene waren die rund 130 CPC-Klassen, in die sich die neun Haupt-Sektionen des Systems aufteilen. Die Recherche beschränkte sich dabei nicht allein auf das Schweizer Patentamt, vielmehr umfasste die Datengenerierung alle Patentämter weltweit. Abgerundet und in einem Score-Wert verdichtet wurde die Basis-Grösse Patentanzahl durch das qualitative Moment der Zitationshäufigkeit.
Innerhalb jeder CPC-Klasse wurden anschliessend Scorewert basiert Rangfolgen gebildet und jeweils die Gruppe der Top 10% identifiziert – die Preisträger des diesjährigen Innovations-Awards.
Da die Begrifflichkeiten des Klassifikationssystems in Teilen nur wenig mit in der Wirtschaft gängigen Termini gemein haben und um eine objektive Vergleichbarkeit von Unternehmen innerhalb eines Sektors gewährleisten zu können, wurden die Preisträger jeder Klasse in einem weiteren Prozessschritt Wirtschaftsbranchen zugeordnet. Abschliessend wurden diesen Unternehmen auch die Patente zugeschrieben, die sie ausserhalb ihrer „Kern-CPC-Klasse“ erteilt bekommen haben, so dass sich final ein aussagekräftiges Ranking für jede Branche ergab.
Breites Spektrum an Preisträgern
Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Preisträger war erneut beeindruckend: Von der gerade einmal fünf Jahre alten Solartreibstoff-Pionier Synhelion bis zur Maschinenfabrik Rieter AG, deren Wurzeln bis ins Jahr 1795 zurückreichen, vom Luftfahrt Spin-off H55 SA mit einem dreiköpfigen Team bis hin zu Roche, die allein in der Schweiz knapp 15.000 Menschen beschäftigen, von Innovationen im Bereich Industrie-Mineralien (Omya AG), Hightech-Dünnfilm-Beschichtungsanlagen (Evatec AG), genbasierter Medikamenten-Entwicklung (Crispr Therapeutics AG) über Cybersicherheitslösungen (Nagra Kudelski Group) oder Piezoaktoren (miniswys SA) bis hin zu nachhaltigen Baulösungen (Holcim AG).
Als „patentaktivste“ Branche erwies sich der Sektor „Maschinenbau & Ingenieurswesen“, wobei der Fairness halber gesagt sein muss, dass allein die ABB Schweiz AG hier mit knapp 700 Patenten zu Buche schlug. Kein anderes Schweizer Unternehmen erreichte einen Wert in dieser Grössenordnung – egal in welcher Branche. Nahezu gleichauf belegten die Sektoren „Gesundheit“ und „Elektronik & Optik“ die Plätze zwei und drei. Auch wenn Roche sowie Novartis den Bereich Gesundheit klar dominerten, so wiesen noch 13 weitere Unternehmen in diesem Segment mehr als 20 Patente in 2020 aus. Im Bereich „Elektronik & Optik“ führte Endress + Hauser das Ranking an – noch vor der Sonova-Gruppe und der Siemens Schweiz AG.
Schweiz: Klein – aber äusserst innovativ
Die Schweiz als Ganzes konnte auch in 2020 im internationalen Vergleich ihre Ausnahmeposition behaupten: Mit der Anzahl erteilter Patente platzierte sich die Alpenrepublik im Europa-Ranking auf Platz vier, im globalen Benchmark auf Rang zehn – für ein Land, das weniger als 9 Millionen
Hier finden Sie die Preisträger – sowohl in einer alphabetischen Gesamtschau als auch in einer Darstellung nach Branchen: