Todesfallversicherungen 2021: Wer überzeugt in puncto Tarife und Service?

Todesfallversicherungen 2021: Wer überzeugt in puncto Tarife und Service?
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Um die eigene Familie oder die Finanzierung eines Kredits finanziell abzusichern, empfiehlt sich der Abschluss einer Todesfallversicherung. Wie der Name schon vermuten lässt, wird die Versicherungssumme nur im Todesfall an die Hinterbliebenen ausbezahlt. Dennoch stellt die Risikolebensversicherung eine gute und (vor allem für Nichtraucher) günstige Alternative zur klassischen Lebensversicherung dar. Welche Assekuranz aktuell das beste Verhältnis von Prämie, Tarifkonditionen und Servicequalität bietet, hat das Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) nun genauer untersucht.

Die folgenden acht Todesfallversicherer wurden in die Tests eingeschlossen:

  • Allianz
  • Basler (Bâloise)
  • Emmalife
  • Generali
  • Groupe Mutuel
  • Helvetia
  • Vaudoise
  • Zurich

Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Todesfallversicherer in den folgenden drei Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:

  1. Tarife: Welche Voraussetzungen und Vertragsbedingungen beinhalten die vorgeschlagenen Tarife und wie hoch ist die jährliche Prämie? (60% des Gesamtwertes)
  2. Transparenz & Komfort: Sind die wichtigsten Versicherungs- und Vertragsbedingungen klar ersichtlich? Wie komfortabel ist die Website zu nutzen? (20% des Gesamtwertes)
  3. Kundendienst: Welche Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es? Wurden die Testkunden freundlich und zuvorkommend behandelt sowie umfassend und kompetent beraten? (20% des Gesamtwertes)

Die Leistungen der Todesfallversicherungen in den Kategorien Tarife und Transparenz & Komfort wurden durch Experten analysiert. Der Kundendienst wurde durch qualifizierte und verdeckte Tester bewertet. Dabei wurde jeder Anbieter 5-mal telefonisch getestet.

Tarifvergleiche lohnen sich in jedem Fall

In der Kategorie Tarife zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Todesfallversicherungen. Insgesamt wurden die Prämien anhand von fünf Beispielkunden mit unterschiedlichen persönlichen Daten, Lebensumständen, Berufen sowie Versicherungssummen und Laufzeiten betrachtet. Dabei kam es teilweise zu Beitragsunterschieden zwischen den Versicherern von knapp 60%. Ein 32-jähriger KFZ-Mechaniker (Nichtraucher), der sich mit einer Summe von CHF 200‘000 für eine Vertragslaufzeit von 15 Jahren in Säule 3b absichern wollte, musste dafür eine jährliche Prämie von rund CHF 190 bis CHF 413 an die jeweilige Versicherung zahlen. Besonders hoch fielen die Beiträge allerdings für Raucher aus. Der 39-jährige Jurist mit eben jenem Laster, der eine Absicherung in Höhe von CHF 300‘000 für 25 Jahre in Säule 3a vornehmen wollte, würde jährliche Zahlprämien zwischen ca. CHF 1‘419 und CHF 2‘671 leisten müssen.

Auch bei den Versicherungsbedingungen ist Aufmerksamkeit geboten, wenn man ausser dem Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens, der bei Risikoversicherungen üblich ist, nicht noch zusätzliche Untersuchungen beim Arzt in Kauf nehmen möchte. Denn je nach Höhe der Versicherungssumme können weitere ärztliche Untersuchungen und Gutachten vor dem Abschluss von Todesfallversicherungen notwendig werden. Während bei einem der acht Anbieter im Test solche zusätzlichen Untersuchungen erst ab einer Versicherungssumme über CHF 700‘000 erforderlich waren, wurde dies von der Hälfte der getesteten Versicherer bereits ab einer Versicherungssumme über CHF 400‘000 eingefordert. Ein Pluspunkt bei den ärztlichen Untersuchungen: alle acht getesteten Assekuranzen erstatten die Kosten, die für die zusätzlichen Untersuchungen entstehen.

Besonders positiv fiel zudem auf, dass alle betrachteten Risikolebensversicherer einen weltweiten Versicherungsschutz boten und vier der acht Versicherungen die Möglichkeit einer anlassbezogenen Nachversicherung offerierten. Das bedeutet, dass der Versicherungsnehmer zu bestimmten Ereignissen wie der Geburt eines Kindes oder dem Kauf einer selbstgenutzten Immobilie die Versicherungssumme nachträglich erhöhen kann. Zudem gab es bei der Hälfte der Todesfallversicherungen die Möglichkeit, eine nachträgliche Erhöhung der Versicherungssumme vorzunehmen, wenn eine bestimmte Anzahl an Versicherungsjahren abgelaufen war. Teilweise war dies jedoch an die erneute Beantwortung von Gesundheitsfragen geknüpft.

Die insgesamt besten Leistungen in der Kategorie Tarife zeigte die Generali. Auf dem zweiten Platz in der Kategorie Tarife landete die Allianz. Den dritten Platz erreichte Emmalife.

Teils deutliche Unterschiede bei der Transparenz von Tarifen & dem Komfort der Websitenutzung

Die Internetauftritte der Todesfallversicherer wurden im Allgemeinen als sehr übersichtlich und nutzerfreundlich bewertet. Klar strukturierte Hauptmenüs waren bei allen Anbietern zu finden und ermöglichten einen leichten Einstieg in das Thema Todesfallversicherung.

Wollte man sich allerdings näher über die bestehenden Tarife der Todesfallversicherungen informieren, war es um die Informationsbereitschaft der Versicherer nicht mehr ganz so gut bestellt: Sechs der acht Assekuranzen stellten für den Bereich Todesfallversicherung einen Tarifrechner zur Verfügung. Die detaillierten Tarifbedingungen konnten ebenfalls bei sechs Versicherern auf der Website eingesehen bzw. nach Nutzung des Tarifrechners heruntergeladen werden.

In puncto Transparenz und Komfort überzeugte vor allem der Webauftritt der Generali und erhielt die beste Bewertung im Test. Die Helvetia und die Zurich landeten auf den Plätzen zwei und drei in dieser Teilkategorie.

Kundendienst birgt großes Verbesserungspotenzial

Schliesslich wurde in der Kategorie Kundendienst noch die Erreichbarkeit sowie Freundlichkeit und Kompetenz des Kundendienstes getestet. Die gute Nachricht zuerst: alle Versicherer boten ihren Kunden sowohl eine telefonische Hotline als auch ein Kontaktformular oder eine E-Mail-Adresse an, um Fragen zu klären. Jedoch war die Erreichbarkeit des Telefon-Supports definitiv noch ausbaufähig, da nur in gut 80% aller Fälle innerhalb von zwei Anrufversuchen ein Mitarbeiter erreicht werden konnte. War der Kontakt zu einem Mitarbeiter hergestellt, erwies sich dieser zwar immer als freundlich, allerdings erhielten die Testanrufer nur in 71% der Fälle auch wirklich eine Antwort auf ihre gestellte Frage. Die erhaltenen Antworten waren dann zwar nahezu immer korrekt, fielen aber in gut einem Drittel der Fälle doch sehr knapp und wenig ausführlich aus.

Am besten in der Kategorie Kundendienst schnitt die Allianz ab, gefolgt von Zurich und Emmalife.

Allianz Testsieger der Gesamtstudie, gefolgt von der Generali und Zurich

Die Allianz erfüllte die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurde Testsieger, gefolgt von der Generali und Zurich. Die Allianz überzeugte vor allem mit dem besten Kundendienst und einer Top-Platzierung in der Kategorie Tarife. Die Generali punktete vor allem mit den besten Tarifen und der höchsten Transparenz und dem höchsten Komfort hinsichtlich des Webauftritts. Die Drittplatzierte Zurich zeigte sehr gute Leistungen im Bereich Transparenz & Komfort und erzielte eine Top-Platzierung in der Kategorie Kundendienst.

Ergebnisse einzelne Teilkategorien

Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien des Tests finden Sie hier. Es werden jeweils die Top-3 Anbieter in der jeweiligen Testkategorie aufgezeigt.

Tarife

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Generali 86% 5,3 | Gut
2 Allianz 83% 5,1 | Gut
3 Emmalife 79% 5,0 | Gut

Transparenz & Komfort

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Generali 100% 6,0 | Sehr gut
2 Helvetia 91% 5,6 | Sehr gut
3 Zurich 91% 5,6 | Sehr gut

Kundendienst

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Allianz 88% 5,4 | Gut
2 Zurich 77% 4,8 | Gut
3 Emmalife 76% 4,8 | Gut