Todesfallversicherungen 2025: Hinterbliebenenschutz auf dem Prüfstand

Todesfallversicherungen 2025: Hinterbliebenenschutz auf dem Prüfstand
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Todesfallversicherungen spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die finanzielle Sicherheit von Angehörigen im Todesfall zu gewährleisten. Oft reichen die staatlichen Leistungen im Ernstfall nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard der Hinterbliebenen aufrechtzuerhalten. Eine Todesfallversicherung schliesst diese Lücke und bietet insbesondere Familien mit Kindern, Alleinverdienenden oder Personen mit finanziellen Verpflichtungen wie Hypotheken einen wichtigen Schutz. Doch welche Todesfallversicherung bietet die besten Tarife? Wer überzeugt im Test zusätzlich durch Transparenz und gute Servicequalität? Diese Fragen hat das Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) in einer aktuellen Studie genauer untersucht.

Die folgenden acht Todesfallversicherer wurden in die Tests eingeschlossen:

  • AXA
  • Baloise
  • die Mobiliar
  • Generali
  • Groupe Mutuel
  • Helvetia
  • Vaudoise
  • Zurich

Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Todesfallversicherer in den folgenden drei Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:

  1. Tarife: Welche Voraussetzungen und Vertragsbedingungen beinhalten die vorgeschlagenen Tarife und wie hoch ist die jährliche Prämie? (60% des Gesamtwertes)
  2. Transparenz & Komfort: Sind die wichtigsten Versicherungs- und Vertragsbedingungen klar ersichtlich? Wie komfortabel ist die Website zu nutzen? (20% des Gesamtwertes)
  3. Kundendienst: Welche Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gibt es? Wurden die Testkund:innen freundlich und zuvorkommend behandelt sowie umfassend und kompetent beraten? (20% des Gesamtwertes)

Die Leistungen in den Kategorien Tarife und Transparenz & Komfort wurden durch Expert:innen analysiert. Der Kundendienst wurde durch qualifizierte und verdeckte Tester:innen bewertet. Dabei wurde jeder Anbieter 5-mal telefonisch getestet.

Teils deutliche Unterschiede bei den Prämien

In der Kategorie Tarife zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Versicherern. Insgesamt wurden die Prämien anhand von fünf Beispielkund:innen mit unterschiedlichen persönlichen Daten, Lebensumständen, Berufen sowie Versicherungssummen und Laufzeiten betrachtet. Dabei kam es teilweise zu Beitragsunterschieden zwischen den Versicherern von bis zu 88%. Ein 32-jähriger Elektroinstallateur (Nichtraucher), der sich mit einer Summe von CHF 200‘000 für eine Vertragslaufzeit von 15 Jahren in Säule 3b absichern wollte, musste dafür eine jährliche Prämie von rund CHF 208 bis CHF 300 an die jeweilige Versicherung zahlen. Besonders hoch fielen die Beiträge allerdings für Raucher aus. Der 39-jährige Jurist mit eben jenem Laster, der eine Absicherung in Höhe von CHF 300‘000 für 25 Jahre in Säule 3a vornehmen wollte, würde jährliche Zahlprämien zwischen ca. CHF 381 und CHF 2‘349 leisten müssen.

Auch bei den Versicherungsbedingungen ist Aufmerksamkeit geboten, wenn man ausser dem Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens, der bei Risikoversicherungen üblich ist, nicht noch zusätzliche Untersuchungen bei einem Arzt oder einer Ärztin in Kauf nehmen möchte. Denn je nach Höhe der Versicherungssumme können weitere ärztliche Untersuchungen und Gutachten vor dem Abschluss der Todesfallversicherung notwendig werden. Während bei einem der acht Anbieter im Test solche zusätzlichen Untersuchungen erst ab einer Versicherungssumme über CHF 700‘000 erforderlich waren, wurde dies bei anderen Versicherern bereits ab einer Versicherungssumme über CHF 500‘000 eingefordert. Ein Pluspunkt bei den ärztlichen Untersuchungen: alle acht getesteten Assekuranzen erstatten die Kosten, die für die zusätzlichen Untersuchungen entstehen.

Besonders positiv fiel zudem auf, dass alle betrachteten Risikolebensversicherer einen weltweiten Versicherungsschutz boten und fünf der acht Versicherungen die Möglichkeit einer anlassbezogenen Nachversicherung offerierten. Das bedeutet, dass der Versicherungsnehmende zu bestimmten Ereignissen wie der Geburt eines Kindes oder dem Kauf einer selbstgenutzten Immobilie die Versicherungssumme nachträglich erhöhen kann.

Die insgesamt besten Leistungen in der Kategorie Tarife zeigte die Mobiliar. Auf dem zweiten Platz in der Kategorie Tarife landete die Helvetia. Den dritten Platz erreichte die Generali.

Optimierungsbedarf hinsichtlich Transparenz bei Prämien und Versicherungsbedingungen

Die Internetauftritte der Todesfallversicherer wurden im Allgemeinen als sehr übersichtlich und nutzerfreundlich bewertet. Klar strukturierte Hauptmenüs waren bei allen Anbietern zu finden und ermöglichten einen leichten Einstieg in das Thema Todesfallversicherung.

Wollte man sich allerdings näher über die bestehenden Tarife informieren, war es um die Informationsbereitschaft der Versicherer nicht mehr ganz so gut bestellt: Zwei der acht Assekuranzen stellten für den Bereich Todesfallversicherung einen Tarifrechner zur Verfügung. Die detaillierten Tarifbedingungen konnten bei drei Versicherern auf der Website eingesehen werden, ohne vorher persönliche Angaben machen zu müssen.

In puncto Transparenz und Komfort überzeugte vor allem der Webauftritt der Generali und erhielt die beste Bewertung im Test. Die Zurich und die Helvetia landeten auf den Plätzen zwei und drei in dieser Teilkategorie.

Erreichbarkeit & Kompetenz des Kundendienstes noch ausbaufähig

Schliesslich wurde in der Kategorie Kundendienst noch die Erreichbarkeit sowie Freundlichkeit und Kompetenz des Kundendienstes getestet. Die gute Nachricht zuerst: alle Versicherer boten ihrer Kundschaft sowohl eine telefonische Hotline als auch ein Kontaktformular oder eine E-Mail-Adresse an, um Fragen zu klären. Jedoch war die Erreichbarkeit des Telefon-Supports noch deutlich ausbaufähig, da nur in 75% aller Fälle innerhalb von zwei Anrufversuchen ein/e Mitarbeiter:in erreicht werden konnte. War der Kontakt zu einem Mitarbeitenden hergestellt, erwies sich dieser zwar immer als freundlich, allerdings erhielten die Testanrufer:innen nur in 62% der Fälle auch wirklich eine konkrete Antwort auf ihre gestellte Frage. Die erhaltenen Antworten waren dann zwar fast immer korrekt, fielen aber in 58% der Fälle nur sehr knapp und wenig ausführlich aus.

Am besten in der Kategorie Kundendienst schnitt die Generali ab, gefolgt von der Vaudoise und der Zurich.

Generali Testsieger der Gesamtstudie, gefolgt von die Mobiliar und Vaudoise

Die Generali erfüllte die gesetzten Kriterien insgesamt am besten und wurde Testsieger, gefolgt von die Mobiliar und der Vaudoise. Die Generali überzeugte mit den besten Leistungen im Test in den Bereichen Transparenz & Komfort sowie Kundendienst. Die Mobiliar punktete vor allem mit den besten Tarifen. Die Drittplatzierte Vaudoise erzielte eine Top-Platzierung im Bereich Kundendienst.

Ergebnisse einzelne Teilkategorien

Die Ergebnisse der einzelnen Testkategorien des Tests finden Sie hier. Es werden jeweils die Top-2 Anbieter in der jeweiligen Testkategorie aufgezeigt.

Tarife

  Anbieter Zielerreichung Info
1 die Mobiliar 90,1% 5,5 | Sehr gut
2 Helvetia 83,8% 5,2 | Gut

Transparenz & Komfort

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Generali 93,6% 5,7 | Sehr gut
2 Zurich 87,9% 5,4 | Gut

Kundendienst

  Anbieter Zielerreichung Info
1 Generali 94,6% 5,7 | Sehr gut
2 Vaudoise 79,4% 5,0 | Gut